Barrierefreies & inklusives Angebot ausbauen

Barrierefreiheit ist ein Qualitätsmerkmal, von dem nicht nur Menschen mit Behinderung profitieren. Auch Schwangere, Familien mit kleinen Kindern oder Kinderwagen und vor allem ältere Personen wissen den Komfort zu schätzen. Durch den demografischen Wandel nimmt die Zahl älterer Menschen in Deutschland stetig zu, sodass eine barrierearme Angebotsgestaltung auch wirtschaftlich betrachtet großes Potenzial bietet. Gäste mit Mobilitätseinschränkungen und Gäste im Rollstuhl, Gäste mit Sehbehinderung und blinde Gäste, Gäste mit Hörbeeinträchtigung und gehörlose Gäste sowie Gäste mit kognitiver Beeinträchtigung – sie alle haben unterschiedliche Bedürfnisse. Natürlich werden Sie diese nicht alle erfüllen können. Prüfen Sie jedoch, wie Sie Ihr Angebot nach und nach zugänglicher gestalten können. Entsprechende Beratungsangebote, etwa beim Kreis Dithmarschen, können Ihnen dabei helfen.

Ein „Tourismus für alle“ umfasst jedoch noch mehr als Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung. Inklusion bedeutet, dass kein Mensch ausgeschlossen, diskriminiert oder benachteiligt wird. Jede Person soll so akzeptiert und wertgeschätzt werden, wie sie ist. Auch Reisende sind so vielfältig wie die Gesellschaft selbst – einschließlich unterschiedlicher sexueller, religiöser oder spiritueller Orientierungen, Hautfarben und kultureller Hintergründe. Bereiten Sie Ihre Informationen daher, wenn möglich, mehrsprachig auf und beziehen Sie verschiedene Perspektiven verstärkt in Ihre Angebotsgestaltung ein, sodass sich alle Gäste willkommen und respektiert fühlen. Auch in Ihrer Bildsprache können Sie durch die Abbildung unterschiedlicher Altersstufen, Körperformen, Hautfarben etc. für mehr Diversität sorgen. Prüfen Sie zudem die Einführung von Vergünstigungen für Familien, Studierende, Kinder und Jugendliche und Menschen im Rentenalter. Durch eine transparente Preisdifferenzierung können Sie auch diesen einkommensschwächeren Personengruppen eine Teilhabe an Ihrem Angebot ermöglichen.
 

Reisende mit speziellen Anforderungen sind auf detaillierte und verlässliche Informationen zur Barrierefreiheit angewiesen, um ihren Aufenthalt komfortabel und sicher planen zu können. Heben Sie also nicht nur barrierefreie und barrierearme Angebote hervor, sondern weisen Sie auch transparent auf mögliche Hindernisse wie Treppenstufen zum Speisesaal o. ä. hin. Auf Ihrer Website können Sie beispielsweise einzelne Angebote mit leicht verständlichen Symbolen kennzeichnen und in einem eigenen Menüpunkt zur Barrierefreiheit weiterführende und aktuelle Informationen zur Verfügung stellen. 

Grundsätzlich sollte Ihre Kommunikation mit den Reisenden so barrierearm wie möglich gestaltet sein. Bei Printmedien sorgt z. B. eine große Schrift mit deutlichem Kontrast zum Hintergrund für bessere Lesbarkeit. Wenn Sie gedruckte Informationen wie etwa Speisekarten auch online zur Verfügung stellen, können sich blinde Personen diese von einem sogenannten Screenreader vorlesen lassen. Bei der technischen Umsetzung von Barrierefreiheit auf Ihrer Website können Sie sich ggf. von einer IT-Fachkraft unterstützen lassen. Die Bereitstellung von Informationen in leichter Sprache für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder auch die Untertitelung von Videos für Gehörlose sind weitere Möglichkeiten, Ihre Kommunikation zugänglicher zu gestalten. 

Reisende mit besonderen Bedürfnissen wissen auch einen individuellen Service vor Ort zu schätzen: Suchen Sie das Gespräch mit Ihren Gästen und erkundigen Sie sich, ob während des Aufenthalts Unterstützung benötigt wird. Sensibilisieren Sie auch Ihre Mitarbeitenden entsprechend zum Thema Barrierefreiheit und Inklusion.