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Hemme wird erstmals 1323 als eigenständiges Kirchspiel erwähnt, vom Kirchspiel Lunden nach 1281 abgeteilt. Die Kirche ist mit Ziegeln im gotischen Stil des 14. Jhs. erbaut worden und heute weiß gekalkt. Der Standort des hölzernen Glockenturms dürfte ursprünglich sein.
Der Saal und der von ihm durch einen Chorbogen abgetrennte dreiseitige Chor befinden sich unter einer Holzdecke (1842), die im Zusammenhang einer Erneuerung zwischen 1833 und 1845, zu der auch der Westteil der Kirche mit Empore und dem Dachreiter gehört, eingezogen wurde.
Die Figur des Gekreuzigten am Chorbogen wurde zusammen mit den Begleitfiguren Maria und Johannes 1697 aufgestellt. Von 1567 ist die Renaissancekanzel. Über der noch mittelalterlichen Altarmensa erhebt sich der frühbarocke Altar von 1622, mit Ergänzungen 1634, die Claus Heim/Lunden zugeschrieben werden: Das zentrale und figurenreiche Schnitzwerk der Kreuzigung wird eingerahmt von den Evangelisten Matthäus und Johannes, die zwischen je zwei Säulen stehen. Von etwa 1630 ist die konische sechseckige Sandsteintaufe mit Alabasterreliefs, die Henning Claussen/Neuenkirchen zugeschrieben wird.
Claus Heim (auch Nicolaus Heimen genannt) hat 1635 das Epitaph Kraißbach an der Nordwand im Knorpelbarockstil geschnitzt, sein erstes großes Werk. Die Gemälde der Kreuzigung und Auferstehung darin stammen vermutlich von dem Maler August John/Hamburg.
Neben Namen ehemaliger Stuhlinhaber schmücken zahlreiche Geschlechterwappen das alte Gestühl und die Empore, die meisten zwischen 1550 und 1573 entstanden. Einzigartig sind die im 17. Jh. entstandenen 121 Bildtafeln aus der Bibel. Sie beginnen an der Nordchorwand mit der Erschaffung Evas und enden mit der Darstellung von Jesus Christus als Heiland der Welt. Die nahezu vollständige Einrichtung aus dem 16. und 17. Jahrhundert prägt den Raum in einzigartiger Weise.
Am Pastorengang nahe der dortigen Kirchentür ist das Grab von Amalie Frenssen (+ 1897) erhalten, der Mutter des damaligen Hemmer Pastors und späteren Schriftstellers Gustav Frenssen (1863-1945). Bemerkenswert auf dem Friedhof ist auch das große Grabmal für Gustav Adolf Thomsen (1833-1915), Landwirt, Unternehmer und von 1881 bis 1898 Reichstagsabgeordneter.
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