Paradiesquellental

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Geotop
HISTOUR-Punkt BG14
Erosionstal am Rande von Burg
Am südwestlichen Ortsausgang von Burg liegt das Paradiestal. Durch den Niveauunterschied zwischen Geesthöhe und Klevfuß entstand während der letzten Eiszeit ein tief eingeschnittenes Erosionstal, in dem heute eine Quelle einen Bach speist. Mindestens seit 1648 wurde das Wasser aufgestaut und damit eine Wassermühle angetrieben, die bis etwa 1800 bestand. Nach dem Trockenlegen des Mühlenteiches wurde die Talmulde als Grasland genutzt. Der Damm, mit dem das Wasser aufgestaut worden war, ist noch vorhanden. Auf ihm verläuft die Straße nach Buchholzermoor.

1990 kaufte die Gemeinde die Weide, um hier ein Feuchtbiotop anzulegen. 1992 wurde mit den Baggerarbeiten begonnen. Der kleine Wasserlauf, der das Tal durchzieht, erhielt ein anderes Bett und wurde durch mäanderförmige Schleifen annähernd so gestaltet wie es früher wahrscheinlich gewesen war. Außerdem wurden Kleingewässer angelegt. Das Areal umfasst 4,5 ha. Der Spaziergang geht am Fuß des Ramsberges am Biotop entlang und führt von der Straße „Unterm Cleve“ zum ehemaligen Schullandheim.

Da das Paradiestal äußerst quellenreich ist (Plattdeutsch heißt es „brünnig“), wird dort das Wasser für die Burger Wasserleitung entnommen. 1914 legte die Gemeinde in dieser wasserreichen Senke Brunnen und ein Pumpwerk an, das das Wasser einem Hochbehälter auf dem Mühlenberg zuführt, der inzwischen durch ein modernes Wasserwerk ersetzt wurde. Von dort fließt seither das Wasser in die Burger Häuser.
Vor dem ersten Weltkrieg wurde am Ende des Tales, unmittelbar am Geestfuß, ein Hotel gebaut, in dem „Licht-, Dampf- und sämtliche medizinische Bäder“, sowie Trinkkuren „mit Sauerbrunnen aus freispringender radioaktiver Mineralquelle“ verabreicht werden konnten, wie es in einem Prospekt heißt.

Der Kurbetrieb hat sich jedoch nicht entwickeln können. Aber von 1924 bis 1933 wurde im Paradies-tal Mineralwasser gewonnen. Das als Kurhotel vorgesehene Gebäude wurde ein beliebtes Garten- und Ausflugslokal. 1946 wurde es Kinderheim, und von 1958 bis 2000 beherberte es ein Schullandheim, das nicht nur von Schulklassen genutzt wurde.

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