Wie erfolgt die Anreise?
Heute erinnern nur noch zwei Straßennamen an die ehemalige Ortschaft Oesterborstel – Österborsteler Straße und Österborstel-Weide. Und dennoch hat diese bis zum 1. Oktober 1959 selbstständige Ortschaft eine lange Tradition. Erstmals im Jahr 1329 erwähnt, handelte es sich um eine Siedlungsstelle (Borstel = Bauerstelle, Wohnplatz) östlich einer älteren Siedlung, nämlich Tellingstedt. Die ehemalige Grenze ist fast identisch mit der heutigen Durchgangsstraße, die einen Teil der L 149 bildet.
Mit 1190 ha Größe gegenüber 508 ha von Tellingstedt war der Ort mehr als doppelt so groß wie der Nachbar. An Einwohnern hatte Tellingstedt zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses mit 1024 allerdings ca. 150 mehr als Oesterborstel mit 877. Tellingstedt hatte durch den Sitz der Verwaltung und durch die Kirche eine größere Bedeutung.
Neben der dominierenden Landwirtschaft siedelte sich in bescheidenem Maße Kleingewerbe an. So waren zunächst Töpfer, Weber, Schuhmacher und Schneider sowie Schmiede und Stellmacher verzeichnet. Im späten 19. Jahrhundert kamen Höker und Wirtshäuser dazu. Prägend für das Ortsbild waren die seit 1873 bestehende und bis 1962 betriebene Windmühle und ab 1877 die Genossenschaftsmeierei an der Landstraße nach Pahlen. Die Meierei war dann auch bis zur Schließung 1976 der größte Gewerbebetrieb im Ort, zu dem alle in der näheren Umgebung tätigen Landwirte täglich ihre erzeugte Milch lieferten. Bis zum Jahre 1912 verfügte Oesterborstel auch über eine eigene Schule und das schon seit 1696.
Landschaftlich besonders reizvoll sind die großen Moorflächen mit den vielen Teichen östlich des Ortes. Diese „Moorkuhlen“ sind ein Überbleibsel aus der Zeit des Torfabbaus. Als Landschaftsschutzgebiet bildet dieser Bereich eine Einheit mit dem sich anschließenden Dellstedter Moor. Hier gibt es viele seltene Tiere in weitgehend unberührter Atmosphäre.
Bilder:
Die alte Meierei zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Der einstige Kolonialwarenladen H. Th. Holm.
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Fluss-Landschaft Eider
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