Kleinbahntrasse Schelrade

Dithmarschen erhielt 1877 den ersten Eisenbahnanschluss durch die Linie von Neumünster über Hohenwestedt, Albersdorf und Heide nach Tönning. Abseits liegende Gebiete, zu denen auch die Norderdithmarscher Geest um Tellingstedt zählte, wurden verkehrsmäßig mit Klein- und Privatbahnen erschlossen.

Beim Trassenbau musste zwischen Tellingstedt und Wellerhop das Tal der Twisselau durch eine Aufschüttung von sieben Metern Höhe überwunden werden. Die beiden Stationen hießen hier Wellerhop und Schelrade. Beide lagen abseits der Dörfer.

Der Bahnhof Schelrade, später ein Wohnhaus und erst im Jahr 2000 abgerissen, war der Standardtyp der für die Kleinbahn entworfenen Gebäude. Wellerhops Bahnhof besaß ein Empfangsgebäude mit Dienst- und Warteräumen, Güterschuppen und ein Toilettenhaus, das 1908 um einen Stall und einen Feuerungsraum erweitert wurde. Empfangsgebäude und Güterschuppen stehen noch. Lange Jahre wurden sie als Gaststätte genutzt, dann zu Wohnungen umgebaut. Noch heute prangt oben an der Wand des ehemaligen Empfangsgebäudes in großen, schwarzen Buchstaben der Name „Wellerhoop“.

Hinweise auf den Trassenverlauf sind noch vorhanden. Die Aufschüttung durch das Tal der Twisselau ist im Gelände, wenn auch stellenweise verbuscht, zu erkennen.

Bilder: Historisches Foto des Bahngebäudes. Aufriss des Kleinbahnhofs Schelrade von der Zugseite gesehen.