Kirche St. Laurentius

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Kirchen
HISTOUR-Punkt BG26
Feldsteinkirche aus dem 12. Jahrhundert
Süderhastedt gehört zu den Urkirchspielen Dithmarschens, mit denen sich das Land vor 1140, vermutlich sogar vor 1070, in Unterbezirke teilte. Die Feldsteinkirche stammt aus dem 12. Jahrhundert. Ein kleiner kreuzarmförmiger Anbau, die „Kreuzkirche“ aus Ziegelmauerwerk, ist wohl im 17. Jahrhundert angefügt worden. 

Der spätgotische Taufstein hat einen Taufdeckel von 1653. Auf die Zeit um 1470 wird der geschnitzte Altaraufsatz datiert, in dessen Mittelteil die Kreuzigung Jesu dargestellt ist. Auf den Seitenflügeln findet sich neben der Geburt Christi und der Anbetung durch die „Heiligen drei Könige“ auch die Darbringung Jesu im Tempel. Diesem Ereignis als einem Christusfest ist der 2. Februar gewidmet, der nach der ursprünglich damit verbundenen Lichterprozession den Namen Mariä Lichtmess trägt. Das hat sich im Bewusstsein der evangelisch-lutherischen Kirchen Dithmarschens teilweise bis heute erhalten. Früher wurden an diesem Tag die Arbeitsverträge der Knechte und Mägde neu geschlossen oder verlängert. 

Zwei geschnitzte Skulpturen des gekreuzigten Jesus Christus aus gotischer Zeit sind erhalten. Die kleinere stammt aus dem 14. Jahrhundert, die große ist ein Triumphkreuz aus der Zeit um 1500. Die Kanzel stammt von 1595. Allerdings sind die Bilder Christi und der vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes erst 1639 gemalt worden. Das große Epitaph erinnert an Pastor Sommer, von 1657 bis 1704 im Amt, und hat den bemerkenswerten Denkspruch: 
„Leb in der Zeit, dass nach der Zeit du ewig mögest leben, und dass dir Gott im Sternen-Saal die Krone möge geben.“ 

An einer Kopflinde am Eingang zum Kirchengelände hängt ein vielfach erneuertes Halseisen. Die Linde mit dem Eisen diente in alten Zeiten als Pranger.

Kirchspiel: Aus dem Urkirchspiel Meldorf bildeten sich bis zum 15. Jahrhundert weitere Kirchspiele als Organe der Selbstverwaltung in politischen, kirchlichen, wirtschaftlichen und anderen Bereichen. Jedes Kirchspiel teilte sich wieder in Bauernschaften. Den Zusammenschluss der Kirchspiele bildete die Landesgemeinde mit ihrer Landesversammlung (Universitas terrae Ditmarsiae). Seit dem 15. Jahrhundert entstand als zentrales Verwaltungs- und Regierungsorgan das Gremium der 48 Regenten, das in Heide tagte. Die Tradition des Kirchspiels lebt bis heute und äußert sich in einer starken Selbstverantwortung und Selbstverwaltung (Kirchspielslandgemeinde).

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Autor:in

Dithmarschen Tourismus e.V.
Markt 10
25746 Heide

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