Dellstedter Birkwildmoor

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HISTOUR
HISTOUR-Punkt T20 | Unter Naturschutz stehende Moorlandschaft
Das Dellstedter Birkwildmoor besteht aus zwei Hochmooren, dem Nordermoor und dem Ostermoor. Eine Schutzgebietsverordnung gibt es seit 1957, in seiner heutigen Ausdehnung wurde es erst 1989 unter Naturschutz gestellt.

Das 620 Hektar große Gebiet dient der Erhaltung von zwei typischen atlantischen Hochmooren mit umliegenden Wiesenflächen. Besondere Bedeutung nehmen Maßnahmen zur Regeneration der stark in Mitleidenschaft gezogenen Hochmoore als Lebensraum des vor dem Aussterben stehenden Birkhuhns und des Fischotters ein.
Ausgelöst durch den nacheiszeitlichen Meeresspiegelanstieg kam es im Urstromtal der Eider zu einer Moorbildung, die durch Staunässe, Hochwasser und Flussverlagerung mit verlandenden Altarmen entstand. Im Laufe der Jahrhunderte ist der Mensch dann immer wieder in die Sumpf- und Moorwildnis vorgedrungen: Schilfflächen wurden gemäht, entwässert und zu Heuwiesen umgewandelt.

Torf baute man als Brennmaterial aus dem Ostermoor ab und verschiffte es von der Rethwischbucht aus über die Eider nach Rendsburg.

Heute versucht der Naturschutz durch das Verschließen von Entwässerungsgräben, die Anlage einer Randverwallung und großflächige Vernässungsmaßnahmen eine allmähliche Regeneration der typischen Pflanzenwelt zu erreichen. Vor allem das Wachstum der Torfmoose soll gefördert werden. Mit ihnen stellen sich dann Wollgräser, Ährenlilien und Glockenheide ein. Das Birkhuhn ist hier inzwischen ausgestorben. Aber es kommen Brachvögel, Uferschnepfe, Bekassine und andere Moor- und Wiesenvögel wie der Kranich im Gebiet vor.

Diese Aussichtsplattform und ein Rundwanderweg laden den Naturfreund ein, einen Blick über die weite Moorlandschaft mit seiner selten gewordenen Flora und Fauna schweifen zu lassen.

Hochmoore entstanden im Westen Schleswig-Holsteins meist aus Niedermooren, die sich wiederum in feuchten Senken gebildet hatten. Die den Torf bildenden Torfmoose brauchen zum Wachstum lediglich Luft, Sonne, viel Niederschlagswasser und eingewehten Staub. Hochmoore sind bei ihrem Wachstum also nicht auf nährstoffreiches Wasser aus dem Untergrund angewiesen, die Pflanzen- und Tierwelt ist artenarm, jedoch auf diesen Lebensraum spezialisiert.

Bild: Ein typischer Vertreter der Hochmoore ist der Rundblättrige Sonnentau, der seinen Nährstoffbedarf über Insekten ergänzt, die an seinen klebrigen Drüsenhaaren haften bleiben.

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