Westburg bei Kuden

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HISTOUR
HISTOUR-Punkt BG 37 | Eine Burg, die nahezu in Vergessenheit geraten ist
Die Stelle der sogenannten Großen Westburg ist schon kurz in der ab 1598 entstandenen Chronik des Neocorus erwähnt und knapp beschrieben. Carl Rothmann machte hier 1907 eine erste Ausgrabung in dem Bereich, wo der halbkreisförmige Ringwall durch einen Graben längs geschnitten wurde. Bereits damals war der Ringwall durch Beackerung ziemlich eingeebnet.

Nachdem die Burgfläche und Umgebung 1993 durch Georadar untersucht wurde, zeigte eine weitere Ausgrabung im Folgejahr, dass sich unter dem Halbkreiswall eine Lage von größeren Asthölzern befindet, die den Wall vor dem Einsinken in den moorigen Boden bewahren sollte. In der nur kleinräumig untersuchten Innenfläche fanden sich keine Befunde, aber einige wenige Tonscherben etwa des 9. Jahrhunderts. Das passt zu einem vorher erstellten Radiokarbondatum (um 790) eines der Hölzer. Die Burg lag seinerzeit auf einer Insel oder Halbinsel in dem damals noch größeren Kudensee. Von ihr führte eine breite Pfahlbrücke, die auf mindestens 129 über 5 Meter tief in den Moorboden gerammten Eichenpfählen lag, über einen Arm des flachen Sees in Richtung Kuden.

Erstaunlicherweise ergab eine Baumringdatierung der Pfähle ein hochmittelalterliches Alter (1409). Es bleibt unklar, was zu dieser Zeit den Bau der Pfahlbrücke zu einem etwa ein halbes Jahrtausend älteren Burgplatz veranlasst haben mag. 

Bild: Drohnenaufnahme mit dem Halbkreiswall. (Foto Ingo Wichmann) 

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